nr. 3224

Grunddaten

Adressat Heuberger, Hans Karl
Dokumenten-TypBrief
Brief-Nummer3224
Schreibdatum1870-10-27
SchreibortStuttgart
Empfangsort[Neuwied]
Incipit
Stuttgart, 27. Oct. 70. Vivat Heuberger 80 Jahre! ließ Ihr unvergeßlicher seliger Vater mit heiterer List in Zuckerbuchstaben auf seinen Geburtstagskuchen schreiben, u. ich werde gern sein Nachahmer, indem ich Ihnen, mein theurer alter Freund, zum morgenden Tage denselben Wunsch aus vollem Herzen zurufe.
StandortKoblenz
Institution Rheinische Landesbibliothek
DruckeHartmann (1933), S. 1

Art- und Formuntersatz

DokumentformO-Hs.
VollständigkeitHs.: vollst.; Druck: unvollst. (Nur Auszug: Abs. 3, 2. Satz, 7. Teilsatz bis 4. Satz u. 6. Satz, 1. Teilsatz)
ÜberlieferungsformHs.; Edition
BestandFerdinand Freiligrath
SignaturK 92/89

Zeugenbeschreibung

Umfang2 Bl., gef., 8 Sn., 6 1/5 Sn. beschr. mit brauner Tinte
Größe14,0 x 21,9
Papiersorteweiß-gelblich, fein-glatt; enge Linienprägung (1 mm)
Erhaltunggut; Bl. 1 am unteren Ende der vertikalen Mittelfalz Papiereinriß

Regest

Glückwünsche an Karl Heuberger zum 80. Geburtstag. Mitteilung, daß F. F.'s Sohn Wolfgang Freiligrath nicht als Kriegsfreiwilliger im preußischen Heer angenommen worden ist, da er englischer Staatsbürger ist. Daraufhin hat sich Wolfgang als Sanitäter dem Bonner Sanitätskorps angeschlossen. Er erlebte die Schlachten um Metz (Gravelotte), Sedan und Bouillon mit und kam dann mit Verwundetentransporten ins belgische Libremont und durch die Ardennen. Beim Vormarsch auf Paris ergriff ihn in Chateau-Thierry ein schweres gastritisches Fieber, was ihn nach achtwöchigem, schweren Kriegsdienst schließlich zur Genesung zurück zu seinen Eltern nach Stuttgart brachte. Er wird nun aber wohl schon recht bald zu seiner Einheit ins Feld zurückkehren. Hoffentlich folgt dem 'bösen guten Krieg', der den einen mehr, den anderen weniger trifft, bald ein dauernder Friede. Bestätigung des Empfangs von 25,- Talern zur Unterstützung eines Fräuleins Lili, daß trotz des Verdienstes durch einige Handarbeiten für den hiesigen Frauenverein noch nicht allein und ohne Unterstützung leben kann. Freiligraths versuchen sich nach Kräften um Fräulein Lili zu kümmern.