F. F. war den ganzen September über in Belgien ohne Nachricht über das Erscheinen seines neuen Gedichtbandes, 'Ein Glaubensbekenntniß', was ihm Höllenqualen verursachte. Nun, da es endlich erschienen ist, und die ersten erwarteten Rektionen, wie Verbote und kräftiges Rumoren und Aufsehen in der Öffentlichkeit, eingetreten sind, ist F. F. beruhigt und hofft auf eine faire Beurteilung seiner Ehrlichkeit und Gesinnungstüchtigkeit des geoffenbarten Standpunktes. Hoffnung auch auf einen spektakulären Erfolg des 'Glaubensbekenntnisses', zumindest nach einigen radikalen, anonymen Briefen aus Köln zu urteilen. F. F. führt in Brüssel ein zurückgezogenes Leben mit nur wenigen ausgesuchten Kontakten. Über den Buchhändler Marquardt ist er immer gut mit deutschen Presseerzeugnissen versorgt. F. F. hat etwas Hoffnung auf eine Rückkehr nach Deutschland vielleicht schon im nächsten Frühjahr. Morgen wird er eine Begegnung mit Louise von Ploennies haben. Erkundigung nach Levin Schücking. In der Nachschrift v. 17. Oktober bedankt sich F. F. für die Übersendung der Nr. 16 der Zeitschrift 'Vaterland' mit einer wohlwollenden Rezension Karl Buchners zum 'Glaubensbekenntniß', zumal nach der Kenntnisnahme einer Zusammenstellung negativer un böswilliger Kritiken in der 'Augsburegr Allgemeinen Zeitung' vom 10.10.1844. Besonders entrüstet ist F. F. über die Kritik des 'Rheinischen Beobachters', F. F. habe sich mit den Gedichten wieder bei Georg Herwegh anbiedern wollen und im selbstsüchtigen Rausch der Überschätzung gedichtet. F. F. bittet Buchner mit Hilfe Schückings einen Gegenartikel dazu in der 'Augsburger Allgemeinen Zeitung' zu veröffentlichen, der F. F.'s liberalen Standpunkt sowie die sich in den Gedichten spiegelnde, allmähliche politische Entwicklung noch einmal klar verdeutlichen soll. Erkundigung nach einem anderen verleumderischen anonymen Artikel, von dem F. F. gern den Verfasser kennte, als den er unter anderem auch Hermann Ebner vorstellen könnte. Erkundigung nach weiteren Reaktionen in der deutschen Presse, da F. F. hier neben der 'Augsburger' nur noch die 'Kölnische' und 'Aachener' Zeitung liest. Hoffnung, daß bald in Deutschland F. F.'s wahrer aufrichtiger Charakter erkannt werden wird. |