Marie Melos ist nun endlich vor acht Tagen hier angekommen. Brüssels unangenehmen materiell-industriellen Verhältnissen wollen die Freiligraths durch eine Übersiedlung im Frühjahr ins Elsaß entgehen. Dort, in deutscher und heimischerer Umgebung und der Ruhe der Dörflichkeit, möchten die Freiligraths wieder Wurzeln schlagen. Außerdem auch Vorteile durch die Nähe zu Stuttgart und Mainz, d. h. zu den Verlegern F. F.'s, was die Arbeiten miteinander erheblich vereinfachen dürfte. Außerdem wären auch die süddeutschen Freunde bequem und weitestgehend gefahrlos mit der Eisenbahn zu erreichen. Eine Ansiedlung in Baden oder Württemberg erscheint F. F. aber nach wie vor aus Sicherheitsgründen nicht möglich. F. F. erkennt die letzte Rechnungslegung von Heuberger über seine Schulden von etwas über 52 rh. Talern an und schickt ihm zur Begleichung einen Wechsel auf die J. G. Cotta'sche Buchhandlung und bedauert gleichzeitig, seine Schulden nicht mit Bargeld begleichen zu können. F. F. will in Zukunft den Streitpunkt Politik gegenüber Karl Heuberger aussparen, da die Standpunkte beider hier so weit voneinander entfernt sind, daß ein weiterer Diskurs nur zu Aufregungen und letztlich zu persönlicher Entfremdung führen würde. Über das 'Glaubensbekenntniß' muß man nun Monate danach auch nicht mehr diskutieren, zumal F. F. bald wieder eine neue 'That in Worten' folgen lassen will. Der Ernst der Zeit entfremdet die Menschen jetzt immer mehr voneinander. Auftrag an Heuberger zur Veräußerung aller restlichen Mobilien F. F.'s. F. F. bezeichnet Emanuel Geibel ob dessen mißbilligender Kritik an seiner literarischen Entwicklung als 'großes Kind'. |