Mitteilung, daß der typhuskrank aus dem Felde zurückgekehrte Wolfgang Freiligrath jetzt nach ein paar Wochen Pflege auf dem Weg der Besserung gut vorangekommen ist. Wolfgang wird auch nicht in den Krieg zurückkehren, da sein Bonner Sanitätskorps eben wegen der häufigen Typhusfälle in seinen Reihen in der Zwischenzeit an seinen Heimatstandort zurückverlegt wurde. Raisonnement über die vielen Opfer des Krieges und sein Glücksempfinden über die Rückkehr Wolfgangs. Wunsch nach einem baldigen Frieden, was aber im Augenblick immer noch illusionär erscheint. Wolfgang ist jetzt schon wieder mit seinen Amerikaplänen beschäftigt, wo er sich in seinem Beruf als Gerber und Fellhändler bessere Chancen ausrechnet als hier in Europa. Durch die Vermittlung eines in Amerika lebenden Freundes F. F.'s wurde Wolfgang, gerade als er in den Krieg ging, eine Stelle in Buffalo angeboten, um die F. F. jetzt erneut nachgefragt hat, so daß Wolfgang wahrscheinlich im Laufe des nächsten Jahres den Schritt nach Amerika gehen wird. Bei einem bevorstehenden Jagdbesuch in Bielefeld, für den er schon Reitstunden nimmt, möchte Wolfgang gern noch einmal auch nach Soest zu Besuch kommen. F. F. hat versucht, Percy Freiligrath dessen Pläne zum Diamantensuchen in Südafrika auszureden. Katharine Freiligrath-Kroeker weilt gerade auf Einladung von Arnold Ruges Familie in Brighton. Otto Freiligrath ist in Liverpool. Ankündigung einer Weinsendung mit gutem Neckarwein von F. F. Übersendung eines neuen Gedichts F. F.'s. Mitteilung, daß die schon vor den Kriegsereignissen abgeschlossene Gesamtwerkausgabe F. F.'s nun nach der monatelangen Verzögerung durch den Krieg nach dem Willen des Verlages, der G. J. Göschen'schen Verlagshandlung, noch im Dezember erscheinen soll, obwohl F. F. diesen frühen Termin wegen der anhaltenden Kriegswirren für noch nicht günstig hält. Anteilnahme am Tod des Sohnes des Regierungsrates von Koblenz, Landfehrmann, im Kriege, der daraufhin seine Bibliothek, die einst sein Sohn erben sollte, der in den Kriegskämpfen seiner Bibliothek verlustig gewordenen Stadt Straßburg zur Verfügung gestellt hat. Grüße an Familie Schwollmann und besonders Karoline Schwollmann. |