nr. 3349

Grunddaten

Adressat Freiligrath, Gisbertine
Dokumenten-TypBrief (Fragment)
Brief-Nummer3349
Schreibdatum1870-11-13
SchreibortStuttgart
Datumsstempel1870-11-13
OrtsstempelStuttgart
Empfangsdatum1870-11-14
EmpfangsortRieden b. Bregenz
Incipit
St. 14/11. 70. Liebe Gisberta, Die Unternehmung, von welcher das inliegende Blatt Dir Kunde gibt, hat mich während der letzten Wochen mit Ueberlegen, Sichten, Anordnen, Abschreiben, Corrigiren usw. usw. so ganz u. gar in Anspruch genommen, daß ich mit meiner Correspondenz sehr in Rückststand gewesen bin.
StandortWeimar
Institution Goethe- und Schiller-Archiv

Art- und Formuntersatz

DokumentformO-Hs.
Vollständigkeitunvollst. (1 Bl. oder mehrere Bl.er zwischen Bl. 2 u. 3 fehlen)
ÜberlieferungsformHs.
BestandFerdinand Freiligrath
Signatur17/V, 9b, 2

Zeugenbeschreibung

Umfang3 Bl., 1 Bl. gef., 8 Sn., 7 1/2 Sn. (S. 5 unten 1/2 S. mit Nachschrift von Ida Freiligrath) beschr. mit brauner Tinte; Briefumschlag mit Adresse, 2 Poststempeln u. Briefmarke
Größe14,0 x 21,9
Papiersorteweiß-gelblich, fein-glatt; enge Linienprägung (1 mm)
Erhaltungunvollständig; 1 Bl. oder mehrere Bl.er zwischen Bl. 2 u. 3 fehlen

Ergänzungskommentar

Beilagen[Prospekt von Wilhelm Vollmer für die 'Augsburger Allgemeine Zeitung' zu F. F.'s Gesamtausgabe seiner Werke bei der G. J. Göschen'schen Verlagshandlung]

Regest

F. F. teilt mit, daß die G. J. Göschen'sche Verlagshandlung jetzt mit der Auslieferung der ersten drei Lieferungen der auf insgesamt 18 Lieferungen geplanten Gesamtausgabe seiner Werke begonnen hat, obwohl es F. F. lieber gesehen hätte, man hätte damit noch zumindest solange gewartet bis wirklich Frieden ist, da er in den jetztigen schlechten Zeiten auch nur einen schlechten Absatz erwartet. In den letzten Wochen war er ganz mit den letzten Korrektur- und Durchsichtarbeiten dafür beschäftigt. Bis jetzt sind sechs Lieferungen der Ausgabe fertig und vor Weihnachten muß sie noch vollständig auf dem Markt sein. F. F. wird weiterhin noch viel Arbeit damit haben. Übersendung eines von Wilhelm Vollmer entworfenen Prospektes für die Ausgabe, das in der 'Augsburger Allgemeinen Zeitung' erscheinen soll. Ob die Freiligraths anschließend noch über die Feiertage zu den Kindern nach England reisen werden, steht noch nicht fest. F. F. möchte vor Wolfgang Freiligraths Weggang nach Amerika gern noch einmal ein Weihnachtsfest mit allen seinen Kindern feiern. Diesem Vorhaben stehen aber vor allem die hohen Kosten dafür entgegen. Mitteilung, daß F. F. die beabsichtigte Weinsendung nach Soest nun ganz unter seiner Regie abwickelt. Wolfgang ist wieder vollständig genesen und wird auch nicht in den Krieg zurückkehren, da sein Sanitätskorps an seinen Heimatstandort Bonn zurückbeordert worden ist. Er wartet nun auf Antwort von einer amerikanischen Gerberfirma aus Buffalo, in die er im nächsten Jahr eintreten möchte. Mitgefühl wegen des Verlustes der einzig befreundeten Familie von Gisbertine Freiligrath am Bodensee, der Berz (?), die nach eiem hahnebüchenen Skandal nach St. Gallen gegangen sind. Eine Wohnungssuche für die Schwester hier scheint F. F. augenblicklich aussichtslos. Bericht von einem Hausbrand am 26. Oktober im 3. Stock von F. F.'s Wohnhaus, der auch kurzzeitig seine Wohnung bedroht hatte.