Übersiedlung nach London und Berufsaufnahme als Handelskommiß dort durch die Vermittlung englischer Freunde angekündigt, um von literarischem Markt und politischen Repressalien unabhängig zu werden. Die Schriftstellereinkünfte F. F.'s waren in den letzten drei Jahren mit rund 10000,- fl. zwar sehr hoch, aber es gibt eben keine Garantie auf eine Fortsetzung dieser Einnahmen. Er muß nun aber die Zukunftsabsicherung seiner Familie im Auge behalten. F. F. beklagt die allgemeine literarische Misere jetzt durch die neuen Marktbedingungen und die Möglichkeiten des freien Schriftstellertums, was eine Menge Nichtstuer und literarische Scharlatane anlockt. Die neuen Beglückungstheorien wie Sozialismus oder Kommunismus können die existentiellen Grundfragen auch nicht lösen, die ehernen, unveränderlichen Gesetzen unterliegen. Schriftsteller sind dazu schon gar nicht in der Lage. Ist ein Schriftsteller vermögend, gebe er sich dem Kultus des Gedankens hin, ist er arm, widme er sich einem praktischen Gewerbe und überlasse sich nur in Weihestunden dem Höheren. Der Genius hat schon immer in der Einsamkeit gewirkt und brüderlich miteinander raisonnierende und tafelnder Hohlköpfe bringen nun mal nichts zustande. Die Übersiedlung in die Großstadt London soll in spätestens 14 Tagen auf getrenntem Wege von seiner Frau über Frankreich stattfinden. F. F. bittet um die freundliche Aufnahme seiner über Deutschland reisenden Frau bei Levin Schücking in Köln. Schückings Vorschlag zur Übersiedlung nach Württemberg kann F. F. aus politischen Gründen nicht annehmen. Eine freie Existenz wäre ihm dort nicht möglich, da das Regime Preußen zu hörig ist. F. F. will aber die Folgen seines bisherigen Tuns tragen und darin Charakter zeigen auch über seine Dichtung hinaus. Er will seine Überzeugungen von Unabhängigkeit und Freiheit unbedingt wahren können. Deshalb geht er lieber ins englische Exil und aufs Kontor. Kritik an der halbliberalen Haltung Schückings. Nur eine Revolution kann in Deutschland wirklich noch etwas verändern. F. F. ist trotzdem bereit, weiterhin literarische Arbeiten Schückings durch Rezensionen zu fördern und auch für seine Feuilletonarbeit Beiträge zu liefern. Vorschlag auch einer Rezension von Schücking über F. F.'s neuen Übersetzungsband mit englischer Lyrik und seine Übersetzungen Victor Hugos, 'Lyrische Gedichte'. Wunsch nach der Möglichkeit einer wirklich freien Kritik in Deutschland. Klage über einen Artikel Otto von Wencksterns mit falschen Informationen über F. F. in der 'Kölnischen Zeitung', den dieser auf den verantwortlichen Redakteur Schücking abzuwälzen versuchte. |