nr. 412

Grunddaten

Adressat Müller, Peter W i l h e l m Carl (gen.: Müller von Königswinter, Wolfgang)
Dokumenten-TypBrief
Brief-Nummer412
Schreibdatum1853-10-2
SchreibortLondon
Empfangsort[Köln]
Incipit
3 Sutton Place, Hackney, London, 2. Oct. 53. Lieber Müller, Ich bin eben mit dem Abschluß einer Anthologie 'Dichtung und Dichter' beschäftigt, in die ich, zu meinem großen Bedauern, bis jetzt nichts von Dir aufnehmen konnte, weil diejenigen Deiner Bücher, die Zweckdienliches enthalten dürften, mir hier nicht zur Hand sind.
StandortKöln
Institution Historisches Archiv
Drucke(1) Buchner II, S. 272f.; Luchtenberg II (1959), S. 21f.

Art- und Formuntersatz

DokumentformO-Hs.
VollständigkeitHs.: vollst.; Drucke: (1) unvollst. (Anrede fehlt; Briefschluß: Abs. 5-8, Schlußformel u. Adressenangebe fehlen); (2) vollst.
ÜberlieferungsformHs.; Edition
BestandWolfgang Müller von Königswinter
Signatur1141/1 (Jugendbriefe)

Zeugenbeschreibung

Umfang2 Bl., 1 Bl. gef., 6 Sn. beschr. mit brauner Tinte
Größe11,2 x 17,9
Papiersorteweiß-gelblich, fest-glatt; enge Linienprägung (1 mm) mit Querstreifung
Erhaltunggut

Regest

F. F. ist mit der Fertigstellung seiner Anthologie 'Dichtung und Dichter' befaßt, die in drei Abteilungen eine Art Ästhetik und Poetik in Versen sowie eine Geschichte der peotischen Literatur in Gedichten geben soll. Beitrag dazu auch von Peter Wilhelm Carl Müller erbeten, etwa dessen Gedicht 'Rheinfahrt', das noch für die zweite historische Abteilung zu verwenden wäre, da die erste Abteilung schon im Druck ist. F. F. wendet sich direkt an Müller, da er hier die Werke Müllers nicht zur Hand hat. Wegen des gegebenen Termindrucks ist aber eine Zusendung spätestens innerhalb von zehn Tagen nötig. Außerdem wären F. F. Hinweise auf verwendbare Dichtungen zur Gudrun-Gestalt aus dem 'Nibelungen-Lied' und zum Sängerkrieg auf der Wartburg für das Projekt wünschenswert. F. F. würde Müller gern ein Exemplar seiner neusten Auflage der Miniaturausgabe des Bandes 'Gedichte' zukommen lassen und fragt deshalb nach Müllers Brüdern, von denen er einen schon hier in London getroffen hat, um ihm das Buch zu übergeben zu können. F. F. hat Müllers dichterische Entwicklung in der Vergangenheit insbesondere durch dessen Veröffentlichungen im 'Deutschen Museum' verfolgen können und hofft, daß dieser Brief Müllers konservative Verwandschaft nicht zu sehr erschrecken werde. F. F. geht es den Umständen entsprechend gut mit mittlerweile fünf gesunden Kindern und seiner lieben Frau.