nr. 522

Grunddaten

Adressat Boelling, Friedrich August
Dokumenten-TypBrief
Brief-Nummer522
Schreibdatum1870-3-10
SchreibortStuttgart
Empfangsort[Barmen]
Incipit
Stuttgart, 10/3. (18)70 - Lieber August, Habe herzlichen Dank für die Freundlichkeit u(nd). Theilnahme, die mir aus Deinem letzten Briefe von Neuem so wohlthuend entgegentritt! ...
StandortDetmold
Institution Lippische Landesbibliothek
Drucke(1) Buchner II, S. 407f.; (2) Schröder X (1907), S. 147f.

Art- und Formuntersatz

DokumentformO-Hs.
VollständigkeitHs.: vollst.; Drucke: unvollst. (Anrede u. Abs. 1-2 fehlen; Abs 3, 4.-5. Satz fehlen; Abs. 5 fehlt; Briefschluß: Abs. 7-8 u. Schlußformel fehlen)
ÜberlieferungsformHs.; Edition
BestandFreiligrath-Sammlung
SignaturFrS 562

Zeugenbeschreibung

Umfang3 Bl., 2 Bl. gef., 10 S., 8 1/2 beschr. S., braune Tinte
Größe13,8 x 21,7
Papiersorteweiß-gelblich, fest-glatt; enge Linienprägung (1 mm)
Erhaltunggut

Ergänzungskommentar

Beilagen[Gedicht F. F.'s 'Februar 1870']

Regest

Austausch über Alltagskrankheiten, wie F. F.'s Rheuma, und das Wetter. Dank für die freundliche Aufnahme von F. F.'s Sohn Wolfgang Freiligrath bei August Boelling und dessen Lob über Wolfgangs guten Charakter. Bestätigung der Rimesse von Boelling über 190,27 Taler auf London. Trauer über den Tod des fast 84jährigen Karl Mayer. Bei seiner Beerdigung hat sich dessen Enkel bei einem Sturz vom Balkon auch noch lebensgefährlich verletzt. Das Gedicht 'Februar 1870', das F. F. für eine Versteigerung auf einem Berliner Asylbasar geschrieben hatte, wurde in vielen Zeitungen nachgedruckt, allerdings mit immer neuen Druckfehlern. F. F. gibt diesbezüglich einige erheiternde Kostproben und ergänzt diese noch mit weiteren lustigen Druckfehlerbeispielen anderer Dichter. Übersendung von Friedrich Theodor Vischers 'Faust. Dritter Teil', eines außergewönlich guten satirischen Buches. Mitteilung der schockierenden Nachricht, daß sich F. F.'s Freund, der Maler Karl Schlickum, der 1851 nach Amerika ausgewandert war genommen hat und seine Frau und Kinder mittellos zurückließ. F. F. hat schon unter ehemaligen Freunden Schlickums eine Sammlung initiiert und konnte auch 120,- fl. an Schlickums Hinterbliebene nach Amerika senden. Er hofft, noch mehr Geld sammeln zu können. Vielleicht kann ja auch der Verleger Wilhelm Langewiesche, für den Schlickum einst das 'Malerische und romantische Westphalen' illustriert hatte, etwas für Schlickums Familie tun.

Bemerkungen

S. 10 am oberen Rand von fremder Hand mit brauner Tinte Vermerk: "1870 Stuttgart 10 März F. Freiligrath"