nr. 531

Grunddaten

Adressat Boelling, Friedrich August
Dokumenten-TypBrief
Brief-Nummer531
Schreibdatum1870-12-13
SchreibortStuttgart
Empfangsort[Barmen]
Incipit
Stuttgart, 13. Dec(ember). 1870 - Lieber August, Ich hätte Dir für die freundliche Besorgung der Thlr. 25,- nach Kettwig, wie für Deinen lieben Brief vom 22. Aug(ust)., womit Du mir dieselbe anzeigtest, längst, längst danken sollen: aber die Zeit, die wir seitdem durchgemacht haben, muß mich entschuldigen. ...
StandortDetmold
Institution Lippische Landesbibliothek
DruckeBuchner II, S. 415f.

Art- und Formuntersatz

DokumentformO-Hs.
VollständigkeitHs. vollst.; Druck: unvollst. (Anrede fehlt; Abs. 1., 1. Satz, 4.-13. u. 21.-25. Wort fehlen; 3. Satz, Teilsatz in Klammer fehlt; Abs. 2, 2. Satz, Einschub in Klammer fehlt; 9. Satz, 1.-19. Wort u. 28.-34. Wort fehlen; Briefschluß: Abs. 2, 11.-13. Satz, A)
ÜberlieferungsformHs.; Edition
BestandFreiligrath-Sammlung
SignaturFrS 563

Zeugenbeschreibung

Umfang2 Bl., gef., 8 beschr. S., braune Tinte
Größe14,0 x 21,9
Papiersorteweiß-gelblich, fest-glatt; enge Linienprägung (1 mm)
Erhaltunggut

Ergänzungskommentar

Beilagenkeine

Regest

Dank für die Besorgung einer Geldanweisung über 25,- Taler an die Verwandten F. F.'s in Kettwig im August. Freude und Stolz F. F.'s über die deutschen Kriegserfolge, aber auch Schmerz um die zahlreichen Opfer. Mitteilung der Kriegserlebnisse Wolfgang Freiligraths, der an den härtesten Schlachten in Frankreich und Belgien, unter anderem auch in Sedan und Gravelotte, teilgenommen hat. Schließlich wurde Wolfgang nach einer Typhuserkrankung Anfang Oktober nach Hause geschickt und wird nun auch nicht mehr zum Militär zurückkehren, nachdem sich sein Sanitätskorps aufgelöst hat. Wolfgang will sich nun wieder ganz seinen beruflichen Plänen, d. h. seiner Übersiedlung nach Amerika widmen. F. F. ist es gelungen, für Wolfgang eine Stelle in einem angesehenen Lederhandelshaus in Buffalo am Eriesee zu besorgen. Wolfgang ist schon über Bielefeld nach London abgereist, wohin ihm die Freiligraths in etwa einer Woche folgen wollen, um dort gemeinsam mit ihren Kindern das Weihnachtsfest zu verbringen. Otto Freiligrath hat seit einigen Monaten eine gute Stellung in Liverpool. Gerade in diesen schweren Zeiten wurde F. F. von der G. J. Göschen'schen Verlagshandlung auch noch zur Fertigstellung der geplanten Gesamtausgabe seiner Werke gedrängt, so daß er in den letzten Wochen stark mit Redaktions- und Revisionsaufgaben dafür beschäftigt war. F. F. hofft trotz des Krieges und der allgemeinen Geldknappheit auf einen Erfolg der Ausgabe, deren Erarbeitung er jetzt fast abgeschlossen hat. F. F. bittet um die Auszahlung von 500,- Talern auf Rechung der Zinseinkünfte seines Dotationskapitals für das nächste halbe Jahr. Dank für den interessanten Bericht über das Barmer Sanitätskorps und die Broschüre von Ernst von Eynern. Theodor Eichmann geht es jetzt auch wieder etwas besser. Grüße auch an Ludwig Elbers und Emil Rittershaus.