| F. F. entschuldigt sich wegen seines langen Schweigens auf Marianne Wolffs (verw. Immermann) Schreiben mit den Reisevorbereitungen F. F.'s und Ida Freiligraths für einen Besuch ihrer Kinder über Weihnachten und Neujahr in England, sowie den Übersiedlungsvorbereitungen seines Sohnes Wolfgang Freiligrath nach Amerika. Wolfgang ist schwer krank von einer achtwöchigen Kriegsteilnahme an den Schwerpunkten der Front in Frankreich heimgekehrt und inzwischen wieder völlig genesen. Er wird auch nicht noch einmal ins Feld einrücken, da sich seine Einheit, das Bonner Sanitätskorps, aufgelöst hat. Außerdem muß F. F. in wenigen Tage alle Korrekturen für die sechsbändige Gesamtausgabe seiner Werke fertig haben. Deshalb muß F. F. leider auch die Bitte Frau Wolffs um ein Beethoven-Gedicht zum 100. Geburtstag des Komponisten für ein philharmonisches Komitee ausschlagen. F. F. hat es zwar versucht, ein solches Ehrungsgedicht für den bevorstehenden Beethoven-Tag zu verfassen, doch mußte er sein Vorhaben wieder aufgeben, als er einsah, daß er zuwenig von Musik insgesamt wie von dem tiefen Genius Ludwig van Beethovens versteht, um der Aufgabe gerecht zu werden. Sein poetisches Talent ist zudem ein zu realistisches, um sich in entsprechhender Weise einem so unfaßbaren Phänomen wie der Musik adäquat nähern zu können. Lob F. F.'s für Gustav zu Putlitz' in diesem Jahr erschienene Briefbiographie Karl Immermanns, in der ja auch F. F. Erwähnung findet. |