nr. 88

Grunddaten

Adressat Schwab, Gustav
Dokumenten-TypBrief
Brief-Nummer88
Schreibdatum1837-3-6
SchreibortSoest
Empfangsort[Stuttgart]
Incipit
Hochverehrter Freund! Endlich erhalten Sie beikom_end einen Theil, ungefähr die Hälfte, des längst versprochenen Manuscripts.
StandortWeimar
Institution Goethe- und Schiller-Archiv
DruckeBuchner I, S. 195-197

Art- und Formuntersatz

DokumentformO-Hs.
VollständigkeitHs.: vollst.; Druck: unvollst. (Abs. 7, 3. Satz, 2 Worte fehlen; Abs. 10-11 fehlen; Datumsangabe am Ende des Briefes)
ÜberlieferungsformHs.; Edition
BestandFerdinand Freiligrath
Signatur17/VI, 16

Zeugenbeschreibung

Umfang2 Bl., 1 Bl. gef., 6 Sn. beschr. mit schwarzer Tinte
Größe13,6 x 22,7
Papiersorteweiß-gelblich, fest-stumpf; Bl. 1 unten mit Wasserzeichen: JW HATMAN, Bl. 2 mit Resten des gleichen Wasserzeichens
Erhaltunggut

Ergänzungskommentar

Beilagen[Teilmanuskript zu F. F.'s Band 'Gedichte']

Regest

Verspätete Übersendung der ersten Hälfte des Manuskripts zu F. F.'s Band 'Gedichte'. Zweifel an poetischem Wert seiner bisherigen Dichtungen führt zu dem Gedanken, die Gedichtsammlung vielleicht doch lieber zurückstellen zu wollen. Nur Weniges sei von Güte und Bestand, so daß die Sammlung nur den guten Eindruck einzelner Gedichte beim Publikum und der Kritik wieder zerstören wird. Trotzdem Dank für die Annahme der Widmung des Bandes durch Gustav Schwab und Adelbert von Chamissso. F. F. gibt Manuskript ganz der kritischen Durchsicht Schwabs anheim, der Zusammenstellung ändern kann und bei Bedenken rigoros streichen soll. F. F. sieht einen Fluch über seiner poetischen Schaffenskraft liegen, seit er damit auch Geld verdient. F. F. traut sich nicht, mit Georg von Cotta selbst über das Honorar für den Band zu verhandeln. Fast schämt er sich, überhaupt dafür Geld zu nehmen. F. F. wird jedes Angebot von Cotta einfach akzeptieren. Lob für neuen Gedichtband von Niclas Müller. Neue Beiträge für 'Deutschen Musenalmanach' nicht in Sicht, da F. F. zur Zeit ohne Inspiration und durch Stellensuche und Krankheit zu sehr absorbiert ist. F. F. hat die Angriffe auf seine Person in den 'Blättern für literarische Unterhaltung' als tiefe Kränkung empfunden. Abgrenzung vom 'Jungen Deutschland', das F. F. immer verachten wird, obwohl gerade der Jude Karl Gutzkow versucht, F. F. zu loben, was F. F.'s literarischer Reputation aber mehr schaden als nutzen wird. Kritik von dieser Seite hingegen würde ihm immer zur Ehre gereichen. Gegen seinen Willen auf Wunsch eines Freundes Einsendung von dessen unpoetischen Gedichten, für die Schwab aber wohl kaum Verwendung im 'Morgenblatt für gebildete Stände' oder dem 'Deutschen Musenalmanach' haben wird.