nr. 2440

Grunddaten

Adressat [Ebner, Hermann Friedrich Georg] (?)
Dokumenten-TypBrief
Brief-Nummer2440
Schreibdatum1845-6-13
SchreibortMeyenberg b. Rapperschwyl
Empfangsort[Frankfurt/M.]
Incipit
Meyenberg bei Rapperschwyl Canton St. Gallen, den 13. Juni 1845. Liebster Gevatter und Freund! Mein letzter Brief an Dich war aus Brüssel vom 7. März.
StandortWien
Institution Österreichisches Staatsarchiv
DruckeAdler II (1981), S. 101-104

Art- und Formuntersatz

DokumentformAbschrift der O-Hs.
Vollständigkeitvollst.
ÜberlieferungsformHs.; Edition
BestandHHStA, StK...MZP, Korresp. 1845, I-VI
SignaturKart. 16, Nr. 835, Bl. 1022-1027

Zeugenbeschreibung

Umfang11 2/3 Sn. beschr. mit brauner Tinte.
Größe20,2 x 33,0
Papiersorteweiß-gelblich, fest-glatt
Erhaltunggut

Ergänzungskommentar

Beischluss zuBrief von Hermann Friedrich Georg Ebner v. 20.06.1845 aus Frankfurt/M.

Regest

Bericht F. F.'s über seine etwas beschwerliche Übersiedlungsreise gemeinsam mit Karl Heinzen von Brüssel nach Zürich, die vom 11. März bis zum Ende des Monats gedauert hatte. Längerer Zwischenaufenthalt in Straßburg, wo F. F. u. a. mit Gustav Mühl und Ernst Johann Hermann Rauschenplatt zusammenkam. F. F.'s schwangere Frau kam ebenfalls wohlbehalten am 5. April in Zürich an, wo F. F. zum ersten Mal gleich bei seiner Ankunft mit den Freischarenzügen 'fleischgewordene Politik' erlebt habe. Die Ansiedlung hier im Kanton St. Gallen wird nur vorübergehend bis zur Geburt von F. F.'s Kind im September währen, da man in der hier herrschendedn ultramontanen Umgebung den politischen Flüchtlingen und so auch F. F. nicht sehr wohl gesonnen ist. Wahrscheinlich wird man nach Zürich, Bern oder Aarau gehen. Amerika-Pläne hingegen hegt F. F. trotz einer Einladung aus Milwaukee nicht. Mitteilung, daß man versucht hat, F. F. unmittelbar nach seiner Abreise in Brüssel zu verhaften, was sicherlich mit einem notwendigen Visaantrag F. F.'s in der preußischen Gesandtschaft für seine Reise nach Zürich über Frankreich zusammenhing, die mit dem hinterhältigen Visaeintarg endete, daß F. F. ein Visa besäße für die Rückreise nach Preußen über Metz und Straßburg. F. F. stellt es Hermann Ebner anheim, in den deutschen Blättern über F. F.'s eigenartige Visaangelegenheit auf der preußischen Gesandtschaft in Brüssel zu berichten, um den Nachrichten vom Versuch ihn zu verhaften, genauere Aufklärung zu geben. Heinzen hat sich mit seiner Familie in Zürich in der Nachbarschaft Arnold Ruges niedergelassen. Beide scheinen sich gut zu verstehen. F. F. hat Ruge erst zweimal gesehen. F. F. erkundigt sich nach Friedrich Franz Karl Hecker, Johann Adam von Itzstein und Heinrich Hoffmann von Fallersleben. Grüße an Karl Gutzkow und Jean Baptist Baison.

Bemerkungen

Abschrift innerhalb eines Berichts von Engelshofen v. 27.06.1845