F. F.'s Schwestern waren Anfang Oktober bei F. F. in Düsseldorf zu Besuch gewesen. F. F. hat kurz darauf eine Offerte der 'Neuen Rheinischen Zeitung' in Köln zur Mitarbeit angenommen, die seinen Eintritt so früh wie möglich wünschte. Er ist am 21. Oktober trotz einer Erkrankung seines Sohnes Wolfgang Freiligrath mit seiner Familie im Nachmittagszug nach Köln abgereist, wo vorerst in einem möblierten Zimmern Logis genommen wurde. Wolfgangs Erkrankung wurde leider lebensgafährlich, aber der Kölner Arzt König konnte ihn retten. F. F. begann seine neue Tätigkeit bei der Zeitung am 23. Oktober, die ihn fast Tag und Nacht in Beschlag nimmt. Seit Ende November lebt man nun Dank der besseren Möglichkeiten durch F. F.'s literarische Veröffentlichungen in einer neuen, geräumigeren Wohnung in einem Haus (Johannisstr. 26) mit Garten und Blick auf den Rhein, deren untere Etage F. F. an eine ruhige Familie weitervermietet hat. Jetzt ist es auch zu einer Genesung der Kinder gekommen, nachdem auch noch Katharine Freiligrath an Croup erkrankt war. Geburtstagsglückwünsche an Karoline Freiligrath zum 30. Dezember. F. F. ist voller Dankbarkeit für das Wiedersehen mit den Schwestern, das hoffentlich der Ausgangspunkt für eine Zeit des liebevollen geschwisterlichen Zusamenhaltens sein wird. F. F. wünscht sich zudem eine regelmäßige Korrespondenz mit den Schwestern, damit erst gar keine Mißverständnisse wieder aufkommen können. F. F. hofft auf eine Erneurung des Besuchs der Schwestern im nächsten Jahr in Köln. F. F. ist als Redkteur in der 'Neuen Rheinischen Zeitung' für die Bearbeitung der Artikel zu Italien, Großbritannien und Amerika sowie einen Anteil am Feuilleton verantwortlich. Sein Gehalt beträgt 800,- Taler Courant, daß sich mit den Abbonentenzahlen noch steigern würde, wofür F. F. feste Anzeichen zu haben glaubt. Trotz eines hohen Anteils von Nachtarbeit oft bis gegen 1 Uhr oder 2 Uhr wegen der erst dann eintreffenden Nachrichten, gefällt F. F. die neue Tätigkeit gut. Die Mitarbeit an der Zeitung war ein Segen für F. F., der sonst in Düsseldorf in die Wirren der politischen Bewegungen geraten wäre und jetzt wohl im Gefängnis säße oder flüchtig wäre ohne der Bewegung wirklich genutzt zu haben. |