Mitteilung der Neuigkeit, daß sich nun endlich die ältere Schwester von Heinrich Jerrentrups Geliebter, Sophie Rüsse, Louise Rüsse, aus Soest verlobt hat und dadurch nun vielleicht doch wieder die Chancen für Jerrentrup zu einer erfolgreichen Freiung gestiegen sind. F. F.'s Angelegenheiten hingegen gestalten sich nicht zum Besten. Bei seinem letzten Besuch in Soest mußte er feststellen, daß sich in seiner ganzen Familie die Meinung festgesetzt hat, er sei in seinem Lebenswandel liederlich oder wenigstens leichtsinnig und frivol geworden. Onkel Moritz Schwollmann sah sogar das Glück von F. F.'s Braut Karoline Schwollmann gefährdet. Daraufhin kam es sogar zu heftigen Szenen der Auseinandersetzung. Karoline ist seitdem in einen ernst-trüben Zustand verfallen, den alle ihre Briefe atmen und was auch die anderen Familienangehörigen bestätigen. F. F. wollte die Sache retten und kündigte Karoline vor einer Woche an, er sei nun doch bereit, in das Soester Geschäft seines Onkels einzutreten. Unter Tränen antwortete Karoline, der Onkel sei nun gar nicht mehr dafür, was er früher immer gewollt hatte, daß F. F. in sein Geschäft eintritt. Karoline traue sich gar nicht mehr, ihm F. F.'s diesbezügliche Absicht mitzuteilen. Sie sei aber der Meinung, daß nur ein Geschäftseintritt F. F.'s in Soest eine wirklich vernünftige Basis für ihrer beider Beziehung abgeben kann, und sie gebe nun in dieser Situation ihr Wort eines Eheversprechens an F. F. zurück. Aus Barmen geht F. F. jedenfalls wieder weg, da er keine Gehaltserhöhung zu erwarten hat. Seine Entlassungsbestätigung hat F. F. schon seit acht Tagen. Ob er aber nun in der Lage sein wird, Karoline anderweitig als bei dem Onkel in Soest eine Existenz zu sichern, weiß F. F. selbst nicht. Sollte sich F. F.'s Verhältnis zu Karoline lösen, so hat er jedenfalls den Entschluß gefaßt, dem Kaufmannsberuf aufzugeben und ein Leben für die Kunst und die Wissenschaft sowie als Reisender zu führen, gewissermaßen als Beruhigung für die Schuld, die er sich damit aufgeladen hat, ein engelsgutes Herz gebrochen zu haben. Ausruf 'Und dann nach London! - Zur See, Reisen, rund um die Welt, zum Teufel!! -'. Seine Honorare für die weiteren Auflagen seines Bandes 'Gedichte', die 2. Auflage wird im nächsten Jahr erscheinen, soll dann seine Mutter für F. F.'s Geschwister erhalten, da er das Geld selbst nicht mehr nötig haben wird. F. F. befindet sich in einer depressiven Stimmung, er sei 'betrübt bis in den Tod'. |