F. F. hat den von Karl Elze zugeschickten Prospekt der Neuen Shakespeare-Gesellschaft sofort nach Erhalt wie gewünscht an Gisbert Vincke nach Freiburg/Br. weitergeschickt und ihn dabei aufgefordert, sich doch an der Petition an den Reichstag gegen das holländische Nachdruckunwesen zu beteiligen, was dieser umgehend genau wie vorher Elze auch getan hat. Die Petition haben bisher schon über 100 Schriftsteller unterzeichnet, darunter viele honorige und bekannte Namen. Und auch Karl von Cotta hat mittlerweile seine Verlegergenossen mobilisieren können, so daß F. F. fest mit einem Erfolg der Petition rechnet. Der Reichstagsabgeordnete Otto Mühlbrecht, der die Petition in den Reichstag einbringen wird, hat Elze hoffentlich schon ein Exemplar der Petition und Mühlbrechts 'Denkschrift' dazu zugesandt, was auch alle Abgeordneten bekommen werden. Die Petition wird Elze über das inzwischen erreichte Ausmaß der Raubdruckerei informieren und ihn staunen machen, da nicht zuletzt auch seine Übersetzungsarbeiten davon bedroht sind. F. F. wird seine jetzige Stuttgarter Wohnung zum 25. Juli aufgeben und deshalb wohl schon im Frühjahr zu einer Haus- und Wohnungsreise an den Mittelrhein in die Gegend zwischen Bonn und Basel aufbrechen, wo er hofft, Vincke dann auch persönlich kennen zu lernen. F. F. hat eine kleine Miszelle über den Vergleich des Gebrauchs des Begriffs 'fine frenzy' bei Horaz und William Shakespeare, 'Horaz und Shakespeare', verfaßt, und fragt nun, ob eine solch altmodische 'Silbenstecherei' im Jahrbuch der Shakespeare-Gesellschaft überhaupt veröffentlicht werden würde. Falls es zur Veröffentlichung kommen sollte, die F. F. am liebsten anonym sähe, würde er sich über ein kleines Honorar in Form des nächsten Jahrbuches und über ein Dutzend Einzelabzüge des Drucks sehr freuen. Trauer über Tod Heinrich Hoffmanns von Fallerslebens, den sich in seiner schmerzlosen Art auch F. F. für sein Ableben nur wünschen kann. Hoffmann hat das Leben voll ausgekostet und ein hohes Alter erreicht, womit F. F. in bezug auf sich freilich nicht rechnet. Lob für den vortrefflichen Nachruf Paul Lindaus über Hoffmann in Nr. 5 der Zeitschrift 'Die Gegenwart'. Jüngst hat F. F. auch wieder mit Oscar Blumenthal einen Strauß wegen dessen egomanischer Selbstüberschätzung als Dichter auszufechten gehabt. Als Beispiel für dessen jugendliche Unerfahrenheit zitiert er ein Gedicht Blumenthals in der Nr. 1 der 'Deutschen Dichterhalle', wo dieser sich durch falschen Wort- und Reimgebrauch wieder einmal blamiert hat. F. F.'s Kindern und seiner Frau geht es gut. Grüße. |